Das Dirndl wird nun schon sehr lange Zeit auf dem Oktoberfest (dem Traditionsfest in München seit 1810 schlechthin) getragen. In den letzten Jahren ist es zunehmend das Mini Dirndl, das immer häufiger gesichtet wird. Getragen wird das Mini Dirndl dabei überwiegend von der jungen Generation. Allerdings mit Tradition hat diese Form des Dirndl nichts zu tun. Es handelt sich bei den zahlreichen Variationen, die es Jahr für Jahr als Mini Dirndl gibt nämlich um eine sehr kurze und entsprechend sexy wirkende Form von Dirndl.

Seinen Ursprung hat das Dirndl in der Arbeitskleidung der Mägde, die sich ihr Brot und ihre Schlafstätte durch Arbeit auf den Höfen in der Alpenregion verdienten. Etwa um 1870 oder 1880 herum hielt das Dirndl – mit langem Rock damals natürlich noch – ins Bürgertum Einzug. Wie auch schon damals wird auch die Schürze bei Mini Dirndl auf eine ganz bestimmte Weise gebunden, wenn die Trägerin einen bestimmten Familienstand hat. Trägerinnen, die verlobt oder verheiratet sind, tragen die Schleife der Schürze auf der rechten Seite. Hingegen auf der linken Seite gebunden, signalisiert – anders als bei der rechts gebundenen Schleife – dass die Trägerin noch ledig, also noch zu haben. Frauen, die also mit ihrem Mini Dirndl aufs Oktoberfest gehen, und ihre Ruhe vor Männern haben möchten, dennoch alleine unterwegs sind, können also mit ihrer am Dirndl gebundenen Schleife auch durchaus einmal mogeln, indem sie die Schleife einfach auf der anderen Seite binden.

Aber auch im umkehrten Fall findet sich unter den Oktoberfestbesucherinnen sicherlich eine Reihe von Frauen, die ihre Schleife auf der linken Seite binden aber durchaus in festen Händen, also verheiratet oder verlobt sind.

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