Der Gesang des Menschen ist schon eine Kuriosität, die in der Naturwelt ihres Gleichen sucht. Natürlich singen auch die Vögel und die Wölfe heulen, doch meistens dient dies einem besonderen Zweck, wie zum Beispiel dem Brunstverhalten der Tiere. Der Mensch hingegen scheint sich umgeben von Musik besonders wohl zu fühlen und pfeift oder singt bisweilen ohne, dass dies einem besonderen Zweck dienlich zu sein scheint. Auch der Verfasser dieser Zeilen versucht sich die Inspiration für das Schreiben just in diesem Augenblick über ein Flötenkonzert von Mozart zu verstärken und wer möchte widersprechen, es gelänge ihm nicht. Einzigartig am gesungenen Lied ist die Symbiose aus Text und Melodie. Das soll eine Kreatur aus der Naturwelt dem Menschen erst einmal nachmachen. Das stimmliche Verändern von Tonhöhe und gleichzeitig das Aussenden kommunikativer Botschaften mittels der menschlichen Sprache verfügt über eine besondere suggestive Wirkung. Nicht zufällig werden schon Kinder im Gottesdienst dazu angehalten Liedchen zu trällern die dem Geist der jeweiligen Religion in jeder Hinsicht Inhaltlich Rechnung tragen. So verinnerlicht sich das (meist ja nicht negativ zu bewertende) Gedankengut der Menschlichkeit und der Nächstenliebe schon rasch im Unterbewusstsein des Nachwuchses. Viele Menschen verlernen die Lust am Singen spätestens in der Schule, wenn diese unter das Schwert der Notengebung fällt. Doch in heutigen Tagen gibt es auch wieder immer mehr Menschen, die beim Karaoke in späteren Jahren wieder ihren Weg zurück zur Gesangsdarbietung finden. Warum auch nicht? Selbst wenn es nicht immer gelingt die musikalische Darbietung exakt nach einem Notenbuch auszurichten, so scheint es doch gewisse Glücksgefühle herbeizurufen, sich ein Lied nicht nur anzuhören, sondern auch selbst zu singen.

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