Diese und ähnliche Schlagzeilen tauchen in regelmäßigen Abständen in Zeitung und Zeitschriften auf: „Immer mehr Jugendliche unter 20 Jahren sind bereits hochverschuldet!“ Ein Thema, dass noch vor gar nicht so langer Zeit gar kein Thema war. Denn die typischen Schuldenfallen, die Erwachsene in die Überschuldung und Insolvenz drängen können, sind keine Fallen in die üblicherweise Jugendliche geraten. Jugendliche, die arbeitslos sind, sind es meist von Anfang an, wohnen dann oft noch bei den Eltern und tätigen keine großen Anschaffungen, für die sie einen Kredit aufnehmen müssen. Schon gar nicht bauen oder kaufen sie Häuser. Jugendliche geraten auch nicht in Not, weil der Partner sie verlässt oder stirbt, eine häufige Ursache, weshalb Erwachsene plötzlich vor einem nicht mehr zu bewältigenden Schuldenberg stehen. Was also treibt Jugendliche immer häufiger in die Schuldenfalle? Noch dazu, wo sie laut Statistik immer mehr Geld zur Verfügung haben. Eine Ursache ist, dass die Jugendlichen zwar mehr Geld zur freien Verfügung bekommen, dass sie aber andererseits immer weniger lernen, mit dem Geld vernünftig zu haushalten.

Dass sie immer weniger einen Bezug zum eigentlichen Wert des Geldes haben, gerade, die die genügend besitzen. Geld „wächst“ bei ihnen nach, als könnte man es von den Bäumen pflücken. Wenn nicht von den Eltern, dann von der Tante, der Oma und es gibt teilweise recht große Geldgeschenke zum Geburtstag, zu Weihnachten, ja sogar zu Ostern und anderen Anlässen. Es besteht für viele also gar keine Notwendigkeit sich über Geld viele Gedanken zu machen. Auf der anderen Seite stehen die großen Verlockungen, die sich vor allem an die Jugendlichen von heute wenden: ein schickes Handy, den neuesten iPod, modische Markenklamotten oder ein schnelles Auto. Das alles kostet und ist selten vom Taschengeld finanzierbar. Kein Problem für die heutige Jugend, denn die Banken werben um diese Jungkunden, in dem sie bereits 18jährigen Dispokredite anbieten. Ab diesem Alter können sie auch Waren auf Ratenzahlung ohne die Zustimmung der Eltern erwerben. Das meiste Geld geben Teenager von heute für Kleidung aus, auf Platz zwei rangiert das Handy, was ein regelrechter Taschengeldfresser ist und oftmals der erste Schritt in eine unbemerkte Schuldenspirale. Selbst Kinder und Jugendliche unter 18 haben heute oft schon Schulden, auch wenn diese meist bei Eltern, Freunden oder Verwandten bestehen. Doch das wird von den Erwachsenen ebenso locker mitgetragen, wie sie selbst heute leichter Schulden machen, um sich etwas leisten zu können. So wachsen Kinder und Jugendliche denn auch oft schon mit dem Gefühl auf, das Schulden machen etwas Normales und Übliches sei. Erwachsene mit schlechter Zahlungsmoral und der Unfähigkeit mit dem zur Verfügung stehenden Geld vernünftig zu haushalten, leben es ihnen vor. Aufwachen tun viele erst, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht und eine Pfändung ansteht. Wer mitbekommt, dass das eigene Kind in eine Schuldenfalle geraten ist, sollte sich an eine Schuldnerberatung vor Ort wenden. Eine solche lässt sich schnell im Internet googeln, z.B. mit „Schuldnerberatung Waiblingen“ wenn man ich Waiblingen oder „Schuldenberater für Ulm“, wer in Ulm usw. wohnt.

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