Vollkaskoversicherung — eine Fast (!) – Rundum-Versicherung fürs Auto

Man kann als Autofahrer auf Versicherungsschutz setzen, auf erweiterten Versicherungsschutz und auf einen noch mehr erweiterten Versicherungsschutz: Pflicht ist die Autohaftpflichtversicherung, während die Autoteilkasko und die Vollkaskoversicherung freiwillige Zusatzversicherungen sind. Wer es bei der Haftpflichtversicherung belässt, reduziert natürlich seine monatlichen Versicherungskosten, hat aber bei Schäden am eigenen Auto meist das Nachsehen. Die Autohaftpflichtversicherung zahlt in solchen Fällen nämlich nicht, während die Teilkasko und die Vollkaskoversicherung einige der Schäden finanziell auffangen.

Die Vollkaskoversicherung ist die umfangreichere der beiden Versicherungen. Sie integriert den Schutz, den die Teilkasko bietet, und geht darüber hinaus. Wie die Teilkasko zahlt die Vollkaskoversicherung also im Allgemeinen bei Autobränden, bei Diebstahl beispielsweise von eingebauten CD-Playern, bei Schäden durch Unwetter oder durch Haarwild und Kabelschäden durch Marder. Die Vollkaskoversicherung greift häufig darüber hinaus beim Totalschaden, beim Unfall mit Unfallflucht des Verursachers und bei Vandalismus. Das hier sind allerdings nur allgemeine Informationen, die Ihren Blick in die konkreten Versicherungsbedingungen einer Vollkaskoversicherung nicht ersetzen sollten. Die weichen nämlich — je nach Vollkaskoversicherung — bisweilen von dem oben Beschriebenen ab, formulieren Ausschlüsse oder Zusätze, die den Versicherungsschutz verringern oder aber verbessern. Schauen Sie sich also genau an, was Ihnen die einzelne Vollkaskoversicherung bietet, bevor Sie eine abschließen. Neben dem Preis für eine Vollkasko sollte also auch der Blick auf die Leistungen ein entscheidendes Auswahlkriterium sein.

Manch einer denkt, wenn er eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hat, besitzt er einen Rumdum-Schutz fürs Auto. Das stimmt nur zum Teil: Die Vollkaskoversicherung deckt viele Schadensfälle rund ums Auto ab, aber beileibe nicht jeden. Sie ist deshalb nur eine Fast-Rundum-Versicherung fürs Auto. Ende April 2009 verriet etwa die KMK (Gesellschaft für Kommunikationsberatung) im Auftrag der HUK Coburg in einer Pressemitteilung, dass Schäden durch ätzenden Vogelkot weder von der Teilkasko noch von der Vollkaskoversicherung abgedeckt seien. Würden Sie also eine Vollkaskoversicherung abschließen, weil oftmals Tauben auf den Bäumen sitzen, unter denen Sie parken, so könnten Sie schnell das Nachsehen haben. Auch das erwähnte Beispiel sollte ein Grund dafür sein, sich genau anzusehen, was Sie da eigentlich versichern, wenn Sie eine Vollkaskoversicherung abschließen, und was nicht.

 

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