Die Kerze gehört ganz einfach in jeden Haushalt. Oft wird sie als Teelicht benutzt und in der Weihnachtszeit strahlen Adventskränze, schöne Arrangements und der Weihnachtsbaum vom warmen Licht der Kerzen. Die Kerze wird als heimelig, angenehm und gemütlich empfunden, obwohl der echte Nutzwert – nämlich die Beleuchtung – kaum noch einen Sinn hat.

Das Alles war in alten Zeiten komplett anders. Bevor die Glühbirne um 1800 herum erfunden wurde und ihren Siegeszug durch die Welt antrat, mussten Räumlichkeiten schliesslich ebenfalls beleuchtet werden. Dabei kamen aber keinesfalls nur Kerzen zum Einsatz. Viel öfter wurden Fackeln oder auch Talglampen eingesetzt. Die Talglampe ist eine Lampe, die im Wesenltichen aus billigen Tierfett bestand. Dagegen war die Kerze, die früher ausschliesslich aus Bienenwachs hergestellt werden konnte, eine exklusive Angelegenheit, die sich nicht jeder leisten konnte. Das Bienenwachs – ein Rohstoff aus der Natur – wird von Bienen abgesondert. Um etwa 1 Kilo Bienenwachs zu erhalten, muss eine Biene bis zu 10 Kilo Honig zu sich nehmen. Mit anderen Worten: Echtes Bienenwachs war und ist keine Massenware. So landete die Kerze als Beleuchtung in der Regel nur bei reichen Familien, die sich dieses exklusive Vergnügen auch tatsächlich leisten konnten.

Die breite Masse konnte sich eine schöne Kerze erst leisten, nachdem man das heute bekannte Stearin für die Herstellung verwendete. In großen Mengen hergestellt, finden Kerzen so heute ihren Weg in jeden Haushalt, in Restaurants und an andere Orte. Auch die  Herstellungsverfahren haben sich geändert. Was früher aufwändig von Hand gerollt, gezogen oder gegossen werden musste, wird heute meist von Maschinen erledigt. Mit der Industrialisierung trug also auch die Massenproduktion von Kerzen dazu bei, dass die Verbreitung dieser schönen Lichtquelle stieg. Wer mag, kann auch heute noch eine Kerze aus Bienenwachs kaufen. Diese sind allerdings deutlich hochpreisiger, als die gängigen Stearinkerzen. Das erstaunt kaum, denn das Bienenwachs ist unverändert ein kostbarer Rohstoff und die Kerzen, die darauf hergestellt werden, sind in der Regel eher kleine Meisterwerke der Handwerkskunst. Vielleicht finden Sie ja auf einem Weihnachts- oder Kunsthandwerksmarkt demnächst auch Ihre nächste Kerze, die das eigene zuhause erhellt und zur Wohnlichkeit beiträgt.

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