Spielzeug aus Holz gibt es seit fast 10.000 Jahren. Schon in der Steinzeit wurden Tiere und Puppen aus Holz, Ton oder Knochen gefertigt, um den Kindern als Spielzeug, aber auch als Lehrmittel zu dienen.
200 Jahre vor Christus kamen in Ägypten zum ersten Mal Holzspielzeug auf, wie wir sie bis heute kennen. Meist handelte es sich bei den Holzfiguren um Tiere wie Krokodile oder Löwen, da diese Tiere der örtlichen Fauna angehörten. Eine echte Innovation für die damalige Zeit waren die beweglichen Gliedmaßen aus Holz oder Ton. Weitere archäologische Funde beweisen, dass im antiken Rom außer Puppen aus Holz, die dazugehörigen Puppenhäuser mit samt der Einrichtung weit verbreitet waren.
Im Europa des Mittelalters gab es für die privilegierten Kinder der Oberschicht Holzspielzeuge, die sie unterhalten und auf ihre spätere Rolle als Erwachsene vorbereiten sollten. So spielten junge Ritter unter anderem mit kleinen Holzrittern oder übten auf einem Holzpferd das Reiten. Mädchen dagegen bekamen Holzpuppen, um sich auf die Mutterschaft und das Führen eines Haushaltes vorzubereiten.
Seit dem 15. Jahrhundert war Nürnberg eine bekannte Stadt, wenn es um das Herstellen von Holzspielzeug ging. Nürnberger Spielzeug war damals weit verbreitet, und eroberte den bis dahin bekannten Weltmarkt. Erst im 19. Jahrhundert wurde Nürnberg von Sonneberg abgelöst. Dort wurden aber weniger Holzspielzeuge, sondern Spielzeuge aus Metall (und später dann Plastik) gefertigt. Noch heute werden rund 70 % der deutschen Spielzeuge in Süddeutschland produziert. Der führende Hersteller von Spielzeug ist heutzutage jedoch China, da dort billig und unter fragwürdigen Bedingungen Massen von Spielzeug hergestellt werden können.

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