Dass das Edelmetall Gold in diesem Jahr sein absolutes Rekordhoch erlebte, lässt sich wohl von niemandem bestreiten. Die Anleger stürzten sich förmlich, im Zuge der Finanzkrise, auf das als sichere Anlage geltende Gold und trieben durch die hohe Nachfrage den Preis in ungeahnte Höhen. Zurecht, denn wie Jürg Zeltner, der als CEO beim UBS Wealth Management arbeitet, weiß, ist die richtige Anlagestrategie schon zu friedlichen Zeiten keine einfache Angelegenheit. Zu Krisenzeiten gestaltet sich die Suche danach also als noch sehr viel schwieriger. Aber wie sich herausstellt, sind es nicht nur die Anleger, die ein gesteigertes Interesse an dem Edelmetall zeigen. Auch die Notenbanken weltweit stocken ihre Goldreserven auf. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass sie Gold mehr trauen als Währungen, denen möglicherweise ein Wertverfall bevor steht.

Besonders Schwellenländer haben ihre Nachfrage nach Gold in den vergangenen Monaten extrem in die Höhe getrieben. Darunter sind Länder wie China, Russland, Thailand oder Mexiko, die zwar allesamt über relativ hohe Währungsreserven verfügen, aber einen großen Nachholbedarf beim Goldanteil haben. Sie setzen scheinbar alles daran, Länder wie Italien, Deutschland oder Frankreich zu überholen. Das Land mit den meisten Goldreserven ist unangefochten die USA. Ihr Goldschatz beläuft sich auf ganze 8133 Tonnen, was einem Anteil ihrer Währungsreserven von 74,2 Prozent entspricht. Deutschland liegt gleich dahinter, zwar mit einem höheren Prozentsatz an den eigenen Währungsreserven, nämlich 74,4 Prozent, aber mit allgemein sehr viel weniger, nämlich einem Goldschatz von 3400 Tonnen. Dritter ist der Internationale Währungsfonds, IWF, mit 2814 Tonnen. Darauf folgen Länder wie Italien und Frankreich, gefolgt von China. Die Volksrepublik könnte also bald aufholen und einige dieser Länder von ihren Plätzen vertreiben.

Immerhin können Ostasien, sowie Indien, die größte Nachfrage beim Gold vorweisen. Bis vor wenigen Jahren lag diese noch in Europa und Nordamerika. Man steigerte sich somit von 14 auf 58 Prozent. Goldschmuck spielt bei der Nachfrage jedoch eine geringe Rolle. An vorderster Stelle stehen Investments, sie machen etwa 40 Prozent der Gesamtnachfrage aus. Wer weiß also, ob die Schwellenländer nicht durch die erhöhte Nachfrage noch einmal für einen weiteren Rekordwert für das Edelmetall in diesem Jahr werden sorgen können.

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