Das Jahr 1971 war sowohl für die Bundesliga in Deutschland, als auch für Borussia Mönchengladbach ein ganz besonderes Fußballjahr. Denn als erster deutscher Verein überhaupt schafften es die Kicker vom Bökelberg, eine Meisterschaft zu verteidigen und damit zwei Saisons hintereinander die Schale in den Händen halten zu dürfen.

Doch fast wäre den Spielern rund um Günter Netzer durch einen morschen Torpfosten die Meisterschaft abhanden gekommen. Denn in der 88. Minute trägt sich auf dem Rasen ein heutzutage unvorstellbares Ereignis zu: der Gladbacher Stürmer Herbert Laumen läuft bei einem Angriff beim Stand von 1:1 zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen in das Tor und versucht, sich am Tornetz wieder hochzuziehen. Doch dann geschieht das schier unglaubliche: das Tor bricht über dem Stürmer zusammen, kurz vor der Grasnarbe ist der Pfosten einfach eingeknickt und nahm den Rest des Tores mit. Einige Minuten lag Laumen hilflos wie ein Fisch im Tornetz und wusste nicht mehr weiter.

Nachdem der Borusse endlich aus den Fängen des Tores befreit werden konnte stand der junge Schiedsrichter Gerd Meuser vor einer schweren Aufgabe. Denn der Referee, der vor diesem Spiel erst vier Erstligapartien gepfiffen hatte, konnte das Problem nicht lösen. Während die Spieler aus Bremen, die mit dem Unentschieden beim Meister gut bedient waren hofften die Borussen auf ein Wiederholungsspiel, in dem man mit einem Sieg dem erneuten Gewinn der Meisterschaft wieder ein Stück näher gekommen wäre.

So kam es Borussia Mönchengladbach sehr gelegen, dass auch der angeforderte Platzwart mit Nagel und Hammer das Tor nur so lange wieder aufrichten konnte, bis es Fans erneut umstießen. Meuser schlug außerdem vor, dass Ordner das Tor für die letzten zwei Spielminuten festhalten, dennoch fand sich kein Freiwilliger.

So wurde das Spiel abgebrochen. Doch drei Wochen später kam für die Borussen das böse Erwachen: der DFB entschied, das Spiel mit 0:2 für Werder Bremen zu werten, da Gladbach in der Pflicht steht, die Tore stabil zu halten. Der Pfostenbruch ging in die Clubgeschichte ein.

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