Ein Fensterbauer hat in seiner Tätigkeit mit unterschiedlichen Materialien zu tun und hat nicht nur aus diesem Grund einen der interessantesten Handwerksberufe. Neben Glas arbeitet er mit Holz oder Aluminium und sogar PVC. Da im modernen Fensterbau mehr und mehr Kunststoff um Einsatz kommt und den natürlichen Rohstoff Holz verdrängt, sind auch hier entsprechende Fachkenntnisse des Handwerkers gefragt. Ein Fensterbauer ist aber bereits bei er Planung und Konstruktion im Hausbau integriert und muss seine Kenntnisse beim Bau von großflächigen Fassadenteilen oder individuellen Wunschvorstellungen der Glasflächen einbringen. Dabei kommt neben der exakten Dimensionierung beim Planen auch der Auswahl der richtigen Materialien sehr große Bedeutung zu, da vor allem letzteres sehr hohen Anforderungen gerecht werden muss.

Eine wichtige Komponente im Handwerksbereich des Fensterbaus ist die Einzelanfertigung der Fenster. Es liegt in der Natur der Gebäude, dass die meisten unterschiedlich dimensionierte Maueröffnungen vorweisen und dementsprechend eine genaue Anpassung notwendig ist. Der Fensterbauer erhält von Profilherstellern und Glasfabrikanten die notwendigen Rohmaterialien, dies er dann entsprechend dem individuellen Kundenwunsch unter Anwendung modernster Techniken zu passenden Fenstern verarbeitet. Zusätzlich hat er meist Türen und passende Sichtschutzsysteme im Angebot, da in modernsten Wohnbauten alles designmäßig aufeinander abgestimmt sein sollte. Nicht zuletzt ist dies ein entscheidender Kundennutzen, der somit alles aus einer professionellen Hand geliefert bekommt. Ein Spezialgebiet, auf das sich ein Fensterbauer handwerklich ausrichten kann, ist zum Beispiel der Glasfassadenbau oder die Errichtung von Wintergärten bzw. Schaufenstern. Ebenso fällt die Reparatur von Glasschäden wie nach Unwettern oder Hagelgewittern und die Restaurierung von Glasflächen bei denkmalgeschützten Gebäuden. Mitunter hat er es auch mit der Verarbeitung von Panzerglas zu tun, das nicht nur den Einsatz von speziellen Werkzeugen sondern auch Fachwissen erfordert.

Die Tätigkeit des Fensterbauers erfolgt nicht nur in der Werkstatt oder auf der Baustelle selbst, sondern beginnt am Zeichentisch, wo genaue Pläne zur Herstellung und Proportionierung der Glasflächen erstellt werden. Dann müssen die Glasflächen entsprechend zugeschnitten und in den Rahmen eingepasst werden. Ein wichtiges Kriterium, das hier entscheidend sein kann, ist das richtige Maß der Dämmung. Immerhin kommen modernen Fenstern auch isolierende und wärmedämmende Funktion zu. Wenn dies alles berechnet und vorbereitet wurde, beginnt der Fensterbauer mit entsprechendem Fachwerkzeug die Glasfläche zu bearbeiten.

Grundsätzlich kommt der Beruf des Fensterbauers aus der Handwerkertätigkeit des Glasers. Dieser ist als eigenständiger Beruf anerkannt und keinem Berufsfeld zugeordnet. Als anerkannter Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Fachrichtungen, die in der Folge nach der Grundausbildung eingeschlagen werden können. Dies wären zum Beispiel der Glasfassadenbauer oder der Verglaser. Neben der handwerklichen Ausbildung in einem Betrieb erfolgt der Weg zur Berufsausübung auch über die Berufsschule und beträgt drei Jahre. Hat der Fensterbauer seine Meisterprüfung erfolgreich absolviert oder war er erfolgreich sechs Jahre als Geselle und davon mindestens vier Jahre als Leiter tätig, kann er sich im Glaserhandwerk selbstständig machen.

Wer zwar handwerklich tätig sein möchte, aber zusätzlich sich Fachwissen aneignen möchte und mit einem interessanten Werkstoff arbeiten möchte, der ist im Handwerksgebiet des Fensterbauers richtig. Die modernen Entwicklungen zur alternativen Bauweise und Energieeinsparung tun ihr übriges, um diesen Beruf immer mehr an Bedeutung zukommen zu lassen.

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