In den letzten Jahren ist es in Deutschland ruhig um den Radsport geworden. Das gilt vor allem für die Profiszene, die leider mehr durch negative Schlagzeilen in Sachen Doping für Schlagzeilen sorgte. In den Medien kann der Radsport beim Publikum nicht mehr punkten, denn ein über Jahrzehnte in immer größerem Kreis praktiziertes System aus Betrug und Unwahrheiten haben den professionellen Radsport an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Mittlerweile müssen sich viele Radsport Fans, aber auch Journalisten und Funktionäre die Frage stellen lassen, ob denn die Helden der Landstraße der jüngeren Vergangenheit oder eventuell sogar alle Stars aus dem internationalen Radsport, der einst ein Synonym für individuelle Leistungsfähigkeit war, keine Helden sind, sondern Betrüger und Scharlatane. Natürlich haben auch die Medien ihren Beitrag dazu geleistet, dass der Radsport einen derartigen Niedergang erleben musste. Vieles wurde verzerrt dargestellt und auch etwas übertrieben. Sprüche wie „Ohne verbotene Mittel kann man doch so eine Tour de France gar nicht durchstehen.“ darf man dem nur mit mäßigem Insiderwissen ausgestatteten Radsport Zuschauer nicht übel nehmen. Richtig sind solche Unterstellungen freilich nicht. Jeder Aktive Im Radsport, der eine Rundfahrt über mehr als 3.000 Kilometer bewältigt, bringt eine tolle Leistung. Die verbotenen Mittel sorgen lediglich dafür, dass er diese Leistung in ein paar Sekunden schneller vollbringt.

Bei aller Enttäuschung bleibt dennoch die Faszination für den Radsport, der trotz allem in diesen Tagen eine Renaissance erlebt. Nicht im Hochleistungs- sondern im Breitensport und als Fitnesstraining. Der gesundheitliche Wert, den der Radsport bietet, wird von Ärzten und Therapeuten immer wieder deutlich herausgestellt. Das Training auf dem Rennrad oder Mountainbike bietet für jeden die Möglichkeit, etwas sehr sinnvolles und gesundes für seinen Körper zu tun. Wer sich heute auf sein Rennrad oder ein anderes Bike schwingt, um systematisches Radsport Training zu betreiben, der muss nicht ausschließlich die Absicht verfolgen, Rennen zu bestreiten. Wie kaum eine andere Trainingsmethode ermöglicht es der Radsport, gelenkschonend sportliche Betätigung auszuüben, denn das gesamte Körpergewicht ruht während der Belastung auf dem Sattel. Aus diesem Grund ist Radsport wohl auch die einzige Möglichkeit für Übergewichtige, ältere Menschen oder sportliche Neueinsteiger, sich sportlich aktiv zu betätigen. Und dann ist so ein Rennrad ja auch noch sehr vielseitig. Man kann damit Radsport nach Feierabend betreiben und nur ein paar Runden in der herrlichen Natur drehen, oder damit auch längere Touren im Urlaub absolvieren. Und wer es auf dem Rennrad ganz sportlich haben will, der startet einfach mal bei einem der vielen Jedermannrennen oder einem Rennrad Marathon.

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